Buchbesprechung
"Löwen gähnen niemals leise"
"Dieses Buch widmen wir allen Kindern und Erwachsenen, die am Morgen am liebsten die Decke über den Kopf ziehen würden, die Schwierigkeiten mit der Schule und dem Leben haben, die sich selbst wenig zutrauen und deshalb des öfteren Misserfolge erleben." - So heisst es in der Widmung am Anfang unseres Kinderbuches. Diese Kinder und Erwachsenen liegen mir besonders am Herzen, denn ich kenne ihre Gefühle sehr gut aus meinem eigenen Leben - bis ich die "Kinesiologie" (Lehre von der Bewegung) kennenlernte. Sie bescherte mir einen neuen Lebensabschnitt, in dem ich mit ihrer Hilfe vieles lernen durfte, was ich früher nicht konnte. Dieses Wissen möchte ich den Kindern, ihren Eltern und Lehrern weitergeben.
Wir alle besitzen viel mehr Begabungen und Lernfähigkeiten, als wir bisher glaubten. Mit dem Handwerkszeug der pädagogischen Kinesiologie können wir die Fähigkeiten aus uns herausholen. Einfache Bewegungsübungen entwickeln die Wahrnehmungsfähigkeit unserer Sinnesorgane. Sie verbessern die Grob- und Feinmotorik, den Gleichgewichtssinn, die Hand-Augen-Koordination, das Zusammenspiel der linken und rechten Gehirnhälfte (unseres Denkhirns) und vieles mehr. Täglich erlebe ich in meiner pädagogischen Praxis, wie Kinder, die sich selbst als "wenig begabt" einschätzen "aufblühen", wie sich ihre Noten verbessern und sie wieder Mut und Vertrauen zu sich selbst und in das Leben finden.
Dass die Kinder dieses Buch "Löwen gähnen niemals leise" so lieben, liegt vor allem an den humorvollen, einfühlsamen Geschichten der vielfach preisgekrönten Kinderbuchautorin Lene Mayer-Skumanz und an den orginellen Zeichnungen meiner damals 19-jährigen Tochter Anna.
Übrigens: Dieses Buch wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als Kinderbuch des Monats Juni 1998 ausgezeichnet.
Ein Jahr später erschien die Fortsetzung "Mit dem Tiger um die Wette", in der es um Prüfungsangst und Stressbewältigung geht.
Abschliessend zitiere ich aus einem Brief, den mir eine Mutter schrieb, die das Buch "Löwen gähnen niemals leise" ihrem Sohn schenkte:
"Manuel war von Ihrem Buch begeistert. Er hat es sofort seiner Lehrerin gezeigt, die übrigens seitdem vor jeder Nachschrift mit der ganzen Klasse diese Übungen macht. Manuel hat inzwischen Fortschritte gemacht. Seine Hausaufgaben erledigt er jetzt meistens selbständig.
In Deutsch hat er sich verbessert und er ist auch ausgeglichener..."
Ein Buch zum Mitmachen und Mutmachen - damit das Lernen leichter gelingt!
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Leseprobe aus "Löwen gähnen
niemals leise"
Kapitel 1: Ärger
David rührt in seinem
Frühstückskakao. "Trödle nicht!", sagt die
Mama. "Bitte!" Das "Bitte" klingt
wie: "Jetzt kriegen wir gleich Ärger
miteinander."
"Hopphopp!", sagt der Papa.
"Damit wir noch einmal diese paar kleinen Wörter
für das Diktat üben können..." Es klingt wie:
"Das schaffen wir zwei doch im Nu, ganz locker,
nicht wahr?"
Schade, denkt David, schade, dass der
Papa nun im Nu enttäuscht sein wird. Denn bei David
geht nichts ganz locker, im Gegenteil. Wenn er an das
Diktat denkt, wird ihm heiß. Er weiß jetzt schon, dass
er wieder viel zu viele Fehler machen wird!
"Oppopp!", schreit Daniela
mit dem vergnügtesten Gesicht der Welt. Mit ihren
zweieinhalb Jahren hat sie noch keine Ahnung von Schule
und Diktaten und diesem unangenehmen Flattergefühl im
Magen. David schiebt die Tasse mit dem Kakao weit von
sich. "Ich kann nicht mehr!"
Papa schaut auf die Uhr und legt
einen Zettel und einen Bleistift vor David auf den
Küchentisch. "Also los, David. Schreiben wir: Der
Herbst färbt die Blätter bunt. Das gefällt uns
Kindern sehr." Bei den ä blökt der Papa wie ein
Schaf, damit David sich erinnert, welche Wörter mit
Umlaut-A geschrieben werden. Das findet Daniela
herrlich, sie lacht und kreischt: "Noch! Noooch!"
David rückt den Zettel ein stück
nach rechts und krampft die Finger um den Bleistift. Er
schreibt so schnell er kann.
"Drück nicht so fest auf",
sagt die Mama. David hält Papa den Zettel hin.
"Richtig so?" Papa liest: Der Herds färdt die
Blättr dunt. Das defällt uns Kindern sehr.
"Die ä stimmen, bravo, David.
Aber in der Eile hast du statt der b lauter d
geschrieben, schau. Und d statt g. Und dann hier die
ausgelassenen Buchstaben!"
"Ach Gott, David", jammert
die Mama. "Du musst dir ja nur merken: b trägt
seinen Bauch nach rechts, d trägt seinen Bauch nach
links. Das haben wir schon in der ersten Klasse geübt.
Das ist doch für ein Kind in der dritten kein Problem
mehr..."
Für mich schon, denkt David. Mit mir
stimmt etwas nicht.
Wieder schaut der Papa auf die Uhr.
"Die ä kann er, und beim Diktat wird er sich
zusammenreißen, damit er keine Buchstaben verwechselt.
Nicht wahr, David, du wirst dich zusammenreißen? Also
dann, macht es gut, ihr drei..." Er winkt mit den
Armen, meckert noch einmal wie ein Schaf -
"Bäää!" -, Daniela quietscht vor
Begeisterung - und schon ist der Papa zur Tür hinaus.
"Trink noch einen Schluck
Kakao", bettelt die Mama, aber David packt nur noch
schnell Banane und Brötchen in die Schultasche,
schlüpft in seine Jacke und geht.
Er ist spät dran und macht große
Schritte, aber rennen mag er nicht. Er kommt so leicht
ins Keuchen, und dann lachen ihn die anderen aus.
Drei Häuser weiter vorn geht
Viktoria. David erkennt sie sofort an ihren wippenden,
kastanienbraunen Haarschöpfen. Und an der Art, wie sie
beim Gehen die Arme schwingen lässt. Die Ampel schaltet
auf Rot, deshalb holt David seine Klassenkameradin an
der Kreuzung ein. "Hallo", schnauft er.
"Hallo", sagt Viktoria und
hüpft von einem Bein aufs andere. Ihre rechte Hand
schlägt aus linke Knie, ihre linke Hand aufs rechte
Knie. Die Haarschöpfe fliegen.
"Ist das dein
Morgen-Schuhplattler?", fragt David.
"Jawohl!", ruft Viktoria. "Der Herbst
fääärbt die Blääätter bunt. Später, näher,
Wälder, Äste, lästig, kräftig ...Was noch?"
"Ärger", murmelt David.
"Kräääftiger Ääärger schon beim
Frühstück!"
"Grün, na, komm schon",
sagt Viktoria und gibt David einen kleinen Stups.
"Ärger beim Frühstück, warum?"
"Weil sie einen immerfort üben
lassen", brummt David. "Kaum ist man auf den
Beinen, soll man schon was schreiben."
"Läääästige Väääter...",
übt Viktoria im Weitergehen. "Weißt du, was ich
mit Ärger mache? Ich werfe ihn weg, so ..."
Viktoria schüttelt ihre Handgelenke, dass die Hände
nur so flattern. "Weg, weg, weg, weg!"
"Das hilft?" ---
"Garantiert!"
David guckt schnell nach allen
Seiten, ob ihm jemand zuschaut, dann schüttelt er
vorsichtig seine Hände, dann schüttelt er vorsichtig
seine Hände.
"Schneller, energischer!",
befiehlt Viktoria. "Damit dein Ärger merkt, du
meinst es ernst."
Sie sind schon fast vor der Schule.
David schüttelt seine Hände kräftiger, dreht den Kopf
nach links und rechts, weil er dem Schütteln zuschauen
will. Dabei kommt er ins Stolpern - wieso, versteht er
nicht. Mühsam fängt er sich.
"He, Schwabbelbauch!",
schreit Max. "Fällst über deine eigenen Beine!
Darfst dich nicht wundern, dass dich keiner beim
Fußballspielen brauchen kann. Außer vielleicht als
Ball ..."
David steht ganz still. Er spürt,
wie sein Gesicht rot wird. Und der Hals. Und die Ohren.
Viktorias Augen funkeln. "Määäxchen,
Määäxchen", meckert sie. "Dürres
Ääästchen, es sind eben nicht alle so dünn und lang
wie du"
"Ruhe dort unten", sagt
Max. Er ist nämlich viel größer als Viktoria.
Sie kichert. "Komm, Max,
probieren wir, wer schneller oben ist ..."
David keucht hinter den beiden die
Treppen bis zur 3a hinauf. Um auch den neuen Ärger
wegzuschütteln, brauchte er mindestens zwölf Hände!
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9. Kapitel: Max
"Na, kleiner Dicker da
unten", sagt Max, der neben David vor dem
Schulkiosk in der Pausenhalle wartet. "Was willst
du denn kaufen? Eine Mandelschnecke für den
Schwabbelbauch, zwei Zimtschnitten für die
Schwabbelknie und ein Nusshörnchen für den Schwabbel..."
"An mir schwabbelt
nichts!", ruft David empört. "Aber dir
schwabbelt das Hirn, so hoch da oben."
Max blinzelt vor Staunen, er sperrt
den Mund auf, aber es fällt ihm nicht gleich eine
Antwort ein. Viktoria kichert.
"Ich kaufe einen Apfel, weil ich
heute nicht so arg hungrig bin", sagt David.
"Und du?"
"I-ich? Ei-ei-ein
Käsebrötchen, Vollkorn, wenn du es genau wissen
willst, Zwerg." Max erholt sich von seiner
Überraschung. "Vollkorn und Käse, das gibt Kraft
beim Fußballspielen. Heute nachmittag spielt meine
Gruppe gegen die 3b-Auswahl. Tja, von so etwas kannst du
nur träumen, Dicker, was?"
"Letzte Woche hab ich ein Kilo
abgenommen", sagt David. "Und ich würde gern
Fußballspielen können. Vielleicht lern ich`s
noch." Er schaut herum, wo in der Pausenhalle etwas
Rundliches wie ein Ball liegt, aber er entdeckt nur
einen prall gefüllten Turnbeutel vor einem
Garderobekasten. "Max" steht in roter
Stickerei darauf. David blinzelt, nimmt Anlauf und kickt
den Turnbeutel mit dem linken Fuß in hohem Bogen in die
Halle.
"Idiot!", brüllt Max.
"Da ist mein Nachmittags-Überraschungsei
drin!"
"Tut mir leid", sagt David.
"Hab nicht geahnt, dass du so kindische Naschereien
darin versteckst."
Max rennt zu seinem Turnbeutel, die
Lehrerin der 3a kommt mit großen Schritten auf David
zu. "David, ich habe dich genau beobachtet. Was
fällt dir ein, mit Turnbeuteln herumzuschießen. Nur
weil du beim letzten Diktat weniger Fehler gemacht hast,
brauchst du nicht übermütig zu werden." Mit
gerunzelter Stirn geht sie weiter.
Viktoria knabbert an ihrer Karotte
und schaut David von der Seite an. "Ich habe dich
auch genau beobachtet. Du hast mit deinem linken Fuß
gekickt. Das bedeutet, deine Schwester Rechts hat
geschossen, sozusagen."
"Welche Schwester, spinnst
du?", fragt Gustav. "Er hat ganz allein
geschossen, und es war kein schlechter Schuss.
Vielleicht könnte man den David doch mal spielen
lassen. im Mittelfeld vielleicht."
Max ist mit seinem Turnbeutel
zurückgekommen. Er hat gehört, was Gustav
vorgeschlagen hat. "Allerhöchstens im Mittelfeld,
und nur, wenn er vorher Laufen geübt hat, der wilde
Hund ..."
David grinst. "Wilder Hund"
klingt nicht schön, aber tausendmal besser als
"Schwabbelbauch".
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Buchbesprechung
"Mit dem Tiger um die Wette"
Die meisten Menschen kennen des Gefühl der Leere und Dunkelheit im Kopf, das manchmal in Prüfungssituationen auftritt - der sogenannte blackout. Er ist das Endergebnis einer Kettenreaktion, die bei grossem Stress auftritt und auch den Kampf-Flucht-Reflex auslöst. In Managerkursen wird dieses Wissen gelehrt, doch in unseren Schulen bei Lehrern, Eltern und Kindern, die es vielfach betrifft, ist es meist unbekannt. Das Anliegen unseres Buches ist es den Kindern zwischen 8 und 11 Jahren die Stressauswirkungen einfach und anschaulich zu erklären. Darüber hinaus stellen wir kinesiologische Übungen vor, die Jung und Alt helfen, Angst abzubauen und das gelernte Wissen wieder verfügbar zu machen. Dies alles wurde von der vielfach preisgekrönten Kinderbuchautorin Lene Mayer-Skumanz in humorvolle Geschichten aus der Erlebniswelt der Kinder verpackt und von Anna Heringer orginell und ansprechend farbig illustriert.
Ich empfehle Ihnen das Buch "Mit dem Tiger um die Wette" Ihrem Kind vorzulesen und mit ihm zusammen die Übungen zu machen. Vermitteln Sie ihm dabei das Gefühl: "Du schaffst es, du bist in Ordnung - so wie du bist!"
Diese Bücher können Sie in jeder Buchhandlung kaufen oder bei der Internet-Buchhandlung
www.amazon.de bestellen.
(€ 15.50)
Wer sich für die Bücher des VAK-Verlages (Verlag für Angewandte Kinesiologie) interessiert:
www.herzintelligenz.de
E-Mail: info@vakverlag.de
Ich halte auch Autorenlesungen in Büchereien, Buchhandlungen, Bildungswerken, Schulen, Elternabenden, Frauenkreisen ....
Ich empfehle Ihnen sich die Bücher der Wiener Autorin Lene Mayer-Skumanz anzusehen. Sie entdecken einen Bücherschatz für Ihre Kinder und Jugendlichen. Die berühmte Autorin hat über 50 vielfach preisgekrönte Bücher für Kinder- und Jugendliche geschrieben, aber auch Hörspiele für den Rundfunk, Sendungen fürs Fernsehen und Theaterstücke. Ich finde ihre Bücher großartig, vor allem die Themen, die sie für Kinder und Jugendliche humorvoll und vergnüglich
Bei www.amazon.de finden Sie
einige der Bücher von Lene Mayer-Skumanz. Eines davon ist auch im Internet erschienen:
www.kleine-eule.net
Weitere Bücher von Lene
Mayer-Skumanz
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